Das JAZZ CONCERTINO NO. 2 besitzt etwa wie im einem Konzert Mozarts im Kopfsatz mehrere thematische Komplexe, aus denen ein differenzierter Formverlauf entwickelt wird. Gattungstypisch für das klassische Solokonzert wandern die Themenkomplexe vielfach dialogisierend zwischen Solo und Orchester hin und her.
Die Verbindung traditioneller thematischer Arbeit mit der Jazz-Harmonik in allen diesen Stücken wirft ein spezielles
Problem auf: wegen der besonderen Beschaffenheit einer sogenannten “upper structure” - also der Schichtung der höher im Klang gelegenen Töne, die die besondere reizvolle Farbe in einem
Jazz-Akkord ausmachen - lässt sich dieser nicht wie ein einfacher Dreiklang umkehren. Die durch solche Umkehrung entstehenden Vertauschung der Schichten eines Satzes ist aber in der Klassik eine
wichtige Technik bei der Entwicklung und Differenzierung der Satzteile in größeren Formen. Bei der Verwendung des Jazz-Idioms in einer klassischen Form resultieren daraus mannigfaltige
Schwierigkeiten und Rücksichten, z.B. bei der Lagerung eines Themas im Bass mit Begleitung in den Oberstimmen oder in einem polyphonen Satzgefüge.